«Multitalent Vitamin D» Was es kann und was Sie berücksichtigen sollten.
Das Multitalent Vitamin D ist ein wichtiger Bestandteil für ein gut aufgestelltes Immunsystem. Da die Blutanalysen der letzten Jahre immer wieder gezeigt haben, dass der Vitamin-D-Spiegel bei den wenigsten Menschen im optimalen Bereich liegt, bei nicht wenigen auch deutlich zu gering ist, haben wir im Folgenden die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Vitamin D kurz zusammengefasst.
Welche Funktion hat Vitamin D für den Körper?
Das lebenswichtige Vitamin D, das vom Körper hauptsächlich in Verbindung mit Sonnenlicht hergestellt wird, bildet eine wichtige Hormon-Vorstufe, welches den Aufbau vieler anderer Hormone steuert. Der Bedarf kann über Lebensmittel mengenmäßig nicht sinnvoll gedeckt werden - nur wer täglich z.B. 1kg fetten Fisch zu sich nimmt, kann theoretisch seinen gesamten Vitamin D Bedarf über Lebensmittel zu sich nehmen.
Da fast jede Zelle unseres Körpers über Vitamin-D-Rezeptoren verfügt, stellt Vitamin D eine notwendige Grundlage für die Funktion jeder einzelnen Zelle dar und steuert damit viele Prozesse in unserem Körper und damit auch aller Organe.
Daneben steuert Vitamin D in unseren Zellen die Expression von über 2000 Genen. Unter „Expression“ verstehen wir, vereinfacht gesagt, die Umwandlung unserer DNA (einem unspezifischem, einheitlichen „Datensatz“) in unterschiedliche Körperzellen (Herzzellen, Augenzellen, etc.). Auf diesem Wege beeinflusst Vitamin D fast alle Bereiche unseres Körpers: von der Gesundheit der Organe und des Herz-Kreislaufsystems, über das Immunsystem bis hin zu Muskeln, Nerven und Gehirn.
Fazit: Vereinfacht ausgedrückt, ist Vitamin D für die reibungslose Funktion der Zellen und damit auch aller Organe verantwortlich. Vergleichbar dem Motoröl bei einem Auto, ohne dem der „Organismus“ sich sehr schnell abnützt und seine Funktionsfähigkeit verliert. Eine abfallende Zellgesundheit erkennt man u.a. an Leistungsschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen, Schwindel und Kopfschmerzen.
Einige Beispiele für die Wirkung von Vitamin D:
Eine der zentralen Funktionen von Vitamin D ist die Beteiligung am Knochenstoffwechsel. So fördert es unter anderem die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm sowie den Einbau in den Knochen. Vitamin-D nimmt damit eine Schlüsselrolle bei der Knochenmineralisierung ein. Bei einem Vitamin-D-Mangel setzt nach kurzer Zeit auch ein Kalziummangel ein, da ohne Vitamin D nicht mehr genügend Kalzium aus der Nahrung aufgenommen werden kann. Diesen Mangel versucht der Körper auszugleichen, indem er Kalzium aus den Knochen herauslöst und diesen so demineralisiert und in Folge destabilisiert.
Vitamin D schützt folglich vor Osteoporose und reduziert die Wahrscheinlichkeit für Knochenbrüche (insbesondere im Alter) und ist darüber hinaus wichtig für eine funktionstüchtige Muskulatur
Es stützt das Nervensystem (indem es Zellprozesse steuert) - besonders bei Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Demenz oder auch Depression
Vitamin D stärkt das Herz-Kreislaufsystem, indem es zusammen mit dem Vitamin K2 einer Verkalkung der Gefäße entgegenwirkt, den Blutdruck und die Schlagkraft des Herzens verbessert und dadurch das Risiko für Herzinfarkte reduziert
Indem es den Insulinstoffwechsel verbessert und den Blutzuckerspiegel reduziert, verringert sich die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken
Sie sehen: ein mächtiges Werkzeug, um an vielen Stellen wirksam vorzubeugen!
Woher weiß ich, dass ich optimal mit Vitamin D versorgt bin?
Die einzige wissenschaftlich anerkannte Methode ist eine Laboranalyse, d.h. die Bestimmung des Vitamin D Spiegels im Blut. Es ist nicht möglich, den Vitamin-D-Spiegel selbst einzuschätzen, auch wenn bereits Vitamin-D Präparate genommen wurden, weil der Vitamin-D-Körperspeicher und das Speicherverhalten bei jedem Menschen verschieden sind.
Wie hoch sollte der Vitamin D Wert im Blut denn sein?
Optimal ist ein Wert von 50-60ng/ml oder 125-150nmol/l.
Ist der gemessene Wert deutlich unter dem Soll-Wert, dann führen wir üblicherweise Vitamin D hochkonzentriert zu, um den „Körperspeicher“ schneller aufzufüllen. Anschließend reicht die laufende Einnahme einer sog. „Erhaltungsdosis“. Dies gilt insbesondere für die Monate Oktober-April, wo wir üblicherweise keiner übermässigen Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Über die sommerliche Sonne kann dann der Körperspeicher theoretisch wieder aufgefüllt werden - unsere Erfahrung anhand von Blutanalysen ist, dass eine durchgehende niedrige Erhaltungsdosis trotzdem auch über die Sommermonate zu empfehlen ist.
Dazu noch ein wichtiger Hinweis besonders für die Sommermonate: Voraussetzung dafür, dass Ihr Körper Vitamin D bilden kann ist, dass der Himmel klar ist, zumindest die Arme und Beine unbedeckt sind und Sie für die ersten 10-15 Minuten keinen Sonnenschutz verwenden, da ab einem Sonnenschutzfaktor von 10 kein körpereigenes Vitamin D mehr gebildet wird. Anschließend bitte unbedingt eincremen, damit Sie keinen Sonnenbrand bekommen!
Übrigens: auch in vielen Gesichtscremes ist bereits ein Sonnenschutzfaktor eingebaut (meist LSF 25-30).
Kann Vitamin D auch überdosiert werden? Muss ich diesbezüglich etwas beachten, um keine Vergiftungserscheinungen zu bekommen? Welche Symptome sprechen für eine Überdosierung?
Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und kann damit auch überdosiert werden. Um die diesbezügliche Wahrscheinlichkeit auf ein Minimum zu reduzieren, empfehlen wir natürlich keine „blinde“ Einnahme, sondern den Laborwert nach einigen Wochen zu kontrollieren und bei Bedarf die Dosis anzupassen.
Die relevanteste Nebenwirkung, die durch eine zu hohe Dosierung passieren kann, ist eine Hyperkalzämie, d.h. der Kalziumspiegel im Blut ist zu hoch. Das kann im schlimmsten Fall zu Bildung von Nierensteinen bis hin zu einem Nierenversagen führen. Ich kann Sie jedoch beruhigen! Seit über 15 Jahren, die wir intensiv mit Vitamin D arbeiten, hatte bisher noch kein einziger unserer Patient:innen auch nur das geringste Anzeichen einer Überdosierung.
(diese würde man u.a. an Übelkeit/Erbrechen, Kopfschmerzen oder Herzrhythmusstörungen erkennen).
(Ver)braucht jeder Mensch gleich viel Vitamin D?
Nein, es gibt große individuelle Unterschiede. Allem voran spielt das Körpergewicht eine große Rolle. Übergewichtige oder adipöse (fettleibige) Menschen brauchen deutlich mehr Vitamin D.
Wann und wie häufig sollte ich Vitamin D einnehmen?
Optimalerweise nehmen Sie das Vitamin D zu einer Mahlzeit ein, die einen Öl- oder Fettanteil enthält, d.h. zum Müsli in der Früh, wenn Sie Leinöl dazugeben oder zu Mittag, wenn Sie einen Salat mit Essig und Öl essen. Optimalerweise kombinieren Sie das Vitamin D mit Leinöl und einem anderen hochwertigen Omega-3 Öl.
mehr dazu: «Öle und Fette» Was sie bewirken und was Sie berücksichtigen sollten.
Grundsätzlich können Sie Vitamin D einmal pro Woche oder sogar einmal pro Monat einnehmen. Die Erfahrung und die aktuelle Studienlage sprechen jedoch dafür, dass es sinnvoller und effektiver ist, das Vitamin D täglich, in Akutsituationen auch mehrmals täglich, einzunehmen.
Das hat mehrere Gründe, u.a. dass die Leber mit hohen Dosen überfordert ist.
Hintergrund: Wie alle Vitamine, wird auch Vitamin D nicht dauerhaft gespeichert, sondern je nach Bedarf und Verbrauch abgebaut und verstoffwechselt. Hierfür ist es wichtig die Halbwertszeiten der unterschiedlichen „Vitamin D-Formen“ zu kennen und in der Anwendung zu berücksichtigen. Die meisten Vitamin D-Präparate enthalten Cholecalciferol, das eine Halbwertszeit von 12-24 Stunden hat, also für die weitere Verarbeitung durch Leber und Niere relativ schnell nicht mehr zur Verfügung steht.
Da die für die Verstoffwechslung erforderliche Zeit aber immer gleich bleibt, ist es nachvollziehbar, dass es sinnvoller ist, häufiger mit geringen Dosen zu arbeiten, als einmalig mit hohen Dosen.
Muss ich auch ein Vitamin K2 dazunehmen?
Das hängt von der eingenommenen Dosis des Vitamin D3 ab. Unsere Empfehlung ist ab 4.000IE Vitamin D3, auf jeden Fall auch ein Vitamin K2 dazu zunehmen. Vitamin K2 verbessert die Wirkung des Vitamin D3, indem das Kalzium besser aufgenommen und in die Knochen transportiert wird - damit verbessert sich die Knochendichte. Zugleich wird dadurch das Risiko einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), und in weitere Folge für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, reduziert.
Muss ich noch andere Substanzen im Zusammenhang mit dem Vitamin D berücksichtigen?
Das Magnesium wird leider häufig vergessen. Es ist ein wichtiger „Co-Faktor“ des Vitamin D-Stoffwechsels und sollte deshalb in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Magnesium ist darüber hinaus bei Verdauungsproblemen, Muskelkrämpfen, aber auch für den Schlaf und die Regeneration wichtig.
Zusammenfassend können wir sagen, dass das Multitalent Vitamin D in den verschiedensten Aspekten einen positiven Effekt auf unser Immunsystem haben kann. Um herauszufinden, ob man optimal mit Vitamin D versorgt ist, muss man den Vitamin D Spiegel im Blut bestimmen lassen, was wir unter anderem bei der Vorsorge 2.0 standardweise dazu machen. erfahren sie hier mehr zur Vorsorge 2.0
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Petra Eder
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Dr. Sven Seewald
M.Sc. M.Sc., D. O.